Radwegehaß

Heinrich-Pett-Straße im August 1999

Behindert im Herbst das Laub den Radfahrer, im Winter der Schnee - was aber (Kfz sei Dank) mit zunehmendem Treibhauseffekt im seltener wird ;-) und im Frühling der Split, der im Winter Schnee und Eis bekämpfte (nicht auf dem Radweg, nein, auf dem Gehweg!), beginnt im Sommer eine tolle Zeit. Endlich abenteuerlich Radfahren. Wozu da noch verreisen?

Beginnen wir unsere Tour vorm Elbe-Einkaufscenter in Hamburg-Osdorf und verfolgen wir den benutzungspflichtigen Radweg in der Heinrich-Plett-Straße Richtung Süden. Schon nach 100 Metern beginnt das Abenteuer.

Durch den Dschungel neben der Heinrich-Plett-Straße im August 1999, 1. Akt

Ein grüner Vorhang empfängt den unerschrockenen Radler. Schnell fahren wir zwischen Zweigen und Verkehrschild hindurch: nun ist der rechte Arm schon mal massiert. Und ist die Frisur erst ruiniert, radelt man ganz ungeniert...

Durch den Dschungel neben der Heinrich-Plett-Straße im August 1999, 2. Akt

auf das nächste Hindernis zu. Hier wird nun das rechte Bein massiert. Und damit das nicht zu langweilig wird, werden hier anstelle von Ästen und Blättern Brombeeren und Brennesseln eingesetzt, wie die folgende Nahaufnahme zeigt.

Durch den Dschungel neben der Heinrich-Plett-Straße im August 1999, 2. Akt, Nahaufnahme

(Eine Brombeerranke ist rechts unten zu sehen.)

Nun nur nicht weinerlich werden. Das wiederholt sich noch einige Male. Aber dazwischen gibt es doch immer wieder einige Streckenabschnitte zum Erholen.

Durch den Dschungel neben der Heinrich-Plett-Straße im August 1999, 3. Akt

Natürlich wird im weiteren Verlauf des Weges auch die linke Seite des Radlers nicht vernachlässigt. Es soll doch alles gleichmäß rot sein. Nach nur 1,5 km Fahrt kommt hinter einer engen Passage mit Brennesseln auf beiden Seiten des Weges das Finale.

Durch den Dschungel neben der Heinrich-Plett-Straße im August 1999; das Finale 1,5 km weiter

Rechts und oben Zweige und Blätter und links ein Werbeplakat - dann ist es geschafft. War doch gar nicht so schlimm - wenn man, wie ich das Radfahren im niedersächsischen Wald gelernt hat, es hell und trocken ist und, und, und, ...

Wenn einem so viel schönes wird beschert, das ist doch einen Widerspruch wert (so geschehen im September 1999). Denn auf der Fahrbahn ist gar nicht so viel los, daß die Anordnung der Radwegebenutzungspflicht nachvollziehbar wäre.

 

Heinrich-Pett-Straße im Februar 2004

Fast fünf Jahre später: jetzt ist das Maß voll! Zwar wurde der Radweg inzwischen sogar zwei- bis dreimal frei geschnitten (in fünf Jahren und immer nur nach heftigem Protest), aber jetzt ist die Oberfläche endgültig im Eimer. Seit Jahren schieße ich in regelmäßigen Intervallen ein paar Fotos, um die zuständigen Bediensteten des Bezirksamts Altona und des Polizeikommissariats 26 am Tag der Rache (also beim VG Hamburg) im Kakao kielholen zu können (einfach durch den Kakao ziehen reicht mir längst nicht mehr). Aber die Fotos sehen immer gleich aus - selbst wenn die Zweige ein paar Monate zuvor zurückgeschnitten wurden - unglaublich!

 

Durch Dschungel-Reste des letzten Sommers neben der Heinrich-Plett-Straße im Februar 2004

Der Standort ist bekannt (s.o.), die Mängel irgendwie auch! Veränderungen sind lediglich jahreszeitlich bedingt und dementsprechend keine Verbesserungen.

Durch Dschungel-Reste des letzten Sommers neben der Heinrich-Plett-Straße im Februar 2004

Auch dieser Standort ist bekannt (s.o.), die Mängel irgendwie auch! Veränderungen sind lediglich jahreszeitlich bedingt und dementsprechend keine Verbesserungen.

Die Oberflächenqualität wird hier durch Schmutz gnädig verdeckt!

Die Oberflächenqualität wird durch Schmutz gnädig verdeckt!

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